Beim ambulanten Pflegedienst ALT&JUNG wird seit sechs Monaten die 5-Tage-Woche in der ambulanten Pflege ausprobiert. Inhaberin Jutta Krämer sieht in einem kurzen Interview dazu eine vorläufige Bilanz:
Warum wird die 5-Tage-Woche in der ambulanten Pflege bei ALT & JUNG getestet?
Die Mitarbeiter*innen hatten das Gefühl, immer nur auf der Arbeit zu sein. Das ist auch kein Wunder, wenn man zwölf Tage am Stück arbeitet und dann zwei Tage frei hat. Deshalb habe ich meinen Mitarbeiter*innen vorgeschlagen, es mit einem neuen Zeitmodell zu versuchen: Eine Vollzeitkraft etwa arbeitet jetzt fünf Tage am Stück, dafür aber länger pro Tag. Das bedeutet fünf Tage mit 7,7 Stunden und vier freie Tage innerhalb von 14 Tagen. Je nach Arbeitszeit ist das ganz individuell und wird durch den Dienstplan geregelt. Da wir ja auch Teilzeit anbieten, müssen wir das sehr gut planen.
Kann man schon Auswirkungen erkennen?
Ja, auf jeden Fall. Insgesamt klappt es sehr gut in der ambulanten Pflege. Die Krankheitsausfälle haben abgenommen, die Bereitschaft einzuspringen, wächst. Allerdings brauche ich natürlich mehr Leute bei ALT & JUNG, um diese Möglichkeit anzubieten. ALT & JUNG ist also nach wie vor auf der Suche nach neuen Pflegefachkräften. Unser 5-Tage-Woche Modell und die Möglichkeiten, auch Teilzeit zu arbeiten sind durchaus attraktiv.
Und für die Patient*innen von ALT & JUNG?
Sie müssen sich umstellen. Es kommt jetzt häufiger jemand anderes zu ihnen. Doch der Pflegenotstand erfordert neue Maßnahmen. Als ambulanter Pflegedienst müssen wir etwas für die Menschen in der Pflege tun, sonst verlieren wir immer mehr Mitarbeiter*innen. Viele Patient*innen haben Verständnis für die Veränderungen in der ambulanten Pflege, denn das Thema ist ja überall präsent.
Hier ein kurzes Video mit der Inhaberin Jutta Krämer im Sommer 2022 zum Thema 5-Tage-Woche: